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Kein Festtagsschmaus

Erneut macht das deutsche Lebensmittelgesetz all jenen einen Strich durch die Rechnung, die ihre Tanne nach Weihnachten nicht einfach wegwerfen wollten…

Nordmanntanne nicht essen

TiefKühlKost – Fail

Lecker

Automat

Snickers, Kondome, Prinzenrolle. Alles was man zum Leben braucht an einem Automaten.

Chinesisch Essen 6

Jian Bing HändlerSeit Wochen esse ich fast jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit einen dieser köstlichen Pfannkuchen beim Straßenhändler. Ein Teig wird Crêpe-artig ausgestrichen, ein Ei drauf ausgeschlagen und verteilt. Dann Frühlingszwiebeln und Koriander drauf, sowie eine süßliche Soße und Chilipaste. Der Clou ist, dass das ganze dann um ein frittiertes Stück Teig gewickelt wird, so dass man nicht wie beim französischen Crêpe einen pappigen dünnen Fladen durch die Finger glitschen hat, sondern dass man herzhaft reinbeißen kann. Zweieinhalb Yuan das Stück.

Endlich habe ich auch herausgefunden, um was es sich handelt. Die Pfannkuchen nennen sich “jian bing“, und die Soße “tian mian jiang” (Süße Mehlsoße).

Chinesisch Essen 5

In der Nähe vom Jing’an Tempel gibt es ein großes und gut besuchtes Chinarestaurant, das kann ja mal nicht verkehrt sein. Gesagt – getan – und schon beim Hinsetzen wird uns leicht mulmig. Die Kellnerin legt uns nämlich ein Clipboard mit einer chinesischen Multiple-Choice-Ankreuzliste vor. Zum Glück reicht sie einen großen laminierten Wisch mit englischen Entsprechungen nach. Nochmal Glück gehabt. Einem Kollegen zu Folge hat sich Shanghai auf dem Weg zu Expo und internationaler Businessmetropole rasant entwickelt, vor 3 Jahren war Ankreuzen überall üblich und es gab die Draufzeige-Karten für Westler nirgendwo. Also ran an den Speck…

Nach ein paar Minuten haben wir unter den ca. 100 Dingen die paar identifiziert, die genießbar klingen, sprich, die keine Innereien und Entenzungen beinhalten. Fried Noodles with Beef, Shrimp Dumplings, Fried Fish und Catfish in “Super Spocy” Soße. Die Gerichte trudeln auch prompt ein, schmecken lecker, nur der Catfish lässt auf sich warten. Einer herbeigerufenen Kellnerin zeige ich den Durchschlag unserer Ankreuzbestellung und weise sie stumm auf das fehlende Gericht hin. Sie notiert etwas auf unserer Bestellung, und holt eine weitere Kellnerin. Dann scheint die Sache geklärt zu sein. Bis ein weiterer Kellner hinzu kommt, und uns scheinbar mitteilt, dass der Catfish aus sei. Schade, die Spocy-Soße hätte mich schon interessiert.

Am Abend des selben Tages geht es Hot Pot essen, das Gruppenfondue, das wir bereits im Kollegenkreis des öfteren genossen haben. Meine unzusammenhängenden Brocken Chinesisch reichen inzwischen, um einen Restaurantbesuch zu meistern. Wenn auch auf dem linguistischen Niveau eines Kleinkindes. Aber es ist ein schönes Gefühl, wenn die wie magische Zauberformeln ausgesprochenen Silben die gewünschte Wirkung haben.

san rén – drei Personen

Simsalabim, wir werden an einen passenden Tisch geleitet, und man gibt uns die Karte. Keine Bilder. Alles auf Chinesisch.

Ankreuzkarte (c) Andreas Bätzel

bù dǒng – nix verstehen

Die Kellnerin reagiert prompt und freundlich und holt eine Kollegin, die zum Glück die Grundbegriffe der Speisekarte kennt: beef, broccoli, chicken, dumplings.

cǐ gè – das da
gesprochen: zchigge

liǎng píng píjiǔ – zwei Flaschen Bier

Falls die Kellnerin danach etwas sagt, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Frage, ob man das Bier kalt oder im Aggregatszustand der lauwarmen Plörre serviert bekommen möchte. Die richtige Antwort lautet hier also:

bing de – eiskalt
(eines dieser Wörter, das man vom Hörensagen kennt und seit Wochen benutzt, ohne zu wissen wie man es genau ausspricht. Aber es hat die gewünschte Wirkung. Nur einmal hatte eine Kellnerin leicht geschmunzelt. Entweder weil es falsch betont was perverses bedeutet oder weil es einfach ulkig ist, dass wir kein Chinesisch sprechen konnten, aber das Wort wussten)

Fehlen nur noch die zwei wichtigsten Restaurantfloskeln:

fú wù yuán! – Kellner(-in)!
gesprochen: fu-u-üän

mǎidan! – Die Rechnung bitte!

(Fotos: Andreas Bätzel)

Weihnachtsdinner

Heiligabend in Shanghai, das ist schon ein seltsames Ereignis. Seit Wochen tragen hier alle Verkäuferinnen Nikolausmützen, große Weihnachtsdeko schmückt die Kaufhäuser, Rudolph the Red Nose Reindeer und andere eher amerikanische Weihnachtslieder dudeln in den Geschäften (die deutsche Schni-Schna-Schnappi-Version des Liedes hat mich hier auch einmal eiskalt überrascht)… Insgesamt feiert man in Shanghai Weihnachten in etwa so wie wir Halloween oder Valentinstag feiern, als Spaß-Konsum-Fest. Wieso auch nicht, es ist wenigstens ehrlich 🙂

Vargas Grill X-mas dinnerAls Weihnachtsdinner haben wir uns mit den Dutzend Kollegen, die nicht auf Heimaturlaub sind, einen Tisch im “Vargas Grill” reserviert. Die Location ist schick mit dunklem Holz und kitschig mit amerikanischen Pin-Up-Gemälden. Das Christmas-Menü kostet pro Person 350 Yuan und hat es in sich: Kürbissuppe, Spanferkel, Turkey, Roulade mit Pesto, Mashed Potatoes, diverse Beilagen, zum Abschluss Lebkuchen und Kürbis-Baileys- und Schokotörtchen… und Glühwein sowie Rotwein bis zum abwinken. Normalerweise zahlt man in solchen Restaurants in Shanghai diesen Preis schon für eine einzige Flasche Importwein. Egal, was ich sonst von dekadenten Expat-Locations denke, der Abend war großartig. Zumindest bis zu dem Punkt, an dem “Last Christmas” durch die Lautsprecher dröhnt. Ich hätte gehofft, dieses eine Jahr um den nervigsten Weihnachtssong aller Zeiten herumzukommen.

Mehr bei Michael

Chinesisch Essen 4

Hot PotIm SZ Magazin ist ein interessanter Artikel erschienen über einen deutschen Sternekoch, der sich intensiv mit der chinesischen Küche befasst hat. Soweit ich es als reiner Essenskonsument hier beurteilen kann ist alles wahr, was er sagt 🙂 Besonders, dass Chinesen dem Essen einfach eine ganz andere Bedeutung zuordnen, also einer für die gesamte Runde einfach ein paar Speisen ordert von denen jeder mitisst und am Schluss einer die Rechnung begleicht.

Interessant ist auch, mit welchen Gewürzen gearbeitet wird, und wieso die Chinarestaurants in Deutschland null mit der richtigen chinesischen Küche zu tun haben.

Eine gute Gelegenheit, alle Essensfotos loszuwerden, die sich inzwischen angesammelt haben. Rechts im Bild handelt es sich um den “Hot Pot”, eine Schüssel mit zwei getrennten Seiten, in denen eine Gemuesebrühe und eine scharfe Brühe vor sich hinkocht. Wie beim Fondue werden allerlei Sachen reingeworfen. Anders als beim Fondue verteidigt hier aber niemand seine Brocken bis auf’s Blut, sondern man fischt einfach drin rum und schaut was wieder auftaucht.

RestaurantLinks haben wir einen typischen Restaurantbesuch, zu dem uns Kunden eingeladen haben. Es ist hier üblich, dem Gast Respekt zu zollen, indem man erstmal gehörig auffahren lässt. Je mehr übrig bleibt, so scheint es, desto mehr respektiert einen der Gastgeber. Reis bestellt man übrigens immer extra, und das scheinen auch hauptsächlich nur Westler zu machen.

Hygiene SuperHygiene OkSolche Hygieneschilder hängen in fast allen Restaurants. Bedenkt man die enorme Lobbyarbeit der Gastroverbände, wenn es bei uns um Raucher- und Nichtraucherbereiche geht, so möchte ich gar nicht wissen, wie groβ das Getöse wäre, wenn man in Deutschland derartige Schilder anbringen müsste. In China interessiert es allerdings auch niemanden, dass ein Lokal einen roten Smiley hat 🙂

Curry at Kommune