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Gizmo

Kalorien

Sitze im Zug hinter einem Pärchen vermutlich amerikanischer Fitnessfanatiker, die beide auf ihren iPads ernährungswissenschaftliche Magazine lesen und sachen sagen wie “Micro-Nutrients” und “Grapes are horribly, HORRIBLY high-calorie…”

Hab mir darauf erstmal nen Streuselkuchen gekauft….

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Verrückte Wissenschafter 2.0

YouTube hat dem Typus “Verrückter Wissenschafter” eine Frischzellenkur verpasst. Der Bastelfreak von heute wohnt nicht mehr bei Mutti im Keller, er ist extrovertiert und präsentiert sein Kind im Manne vor einem Millionenpublikum. Vom Hobby-Pyromanen bis zum Waffennarr – hier sind ein paar Youtube-Channels, die mich mehr faszinieren als ich gedacht hätte:

Nighthawkinlight

Pyrotechnik und Druckluftgeschosse, mit denen man sich ernsthaft verletzen könnte:

The Slingshot Channel

Jörg Sprave, der deutsche Steinschleuder-Enthusiast präsentiert sein Arsenal aus Holz, Stahl und Gummi:

FPSRussia

Ich bin mir immernoch nicht sicher, ob das nicht alles ein Fake ist und von einem Waffenhersteller gesponsort wird… aber was solls. Waffen und Explosionen, was will man mehr:

Doch halt, das Web gibt natürlich noch ganz anderen Wissenschaftlern eine Plattform. Die Macher hinter den folgenden Channels schaffen es, Wissenschaft für eine Generation spannend zu machen, deren Aufmerksamkeitsspanne die Länge einer SMS nicht mehr überschreitet. Ich finde, diese Videos erreichen mehr als ein Jahrzehnt “Mediengestalter” mit ihren Lern-CD-ROMs…

Minute Physics

Häppchenweise Quantentheorie in einer Minute und mit Filzstift:

TED Education

TED, die Konferenz mit den Vorträgen, die tiefgreifend und verständlich zugleich sind, hat sich mit Animatoren zusammengetan. Das Ergebnis sind Wissenschaftshäppchen, die die Neugierde von Schülern und Studenten wecken sollen. Hier ist ein Clip mit Adam Savage (Mythbusters):

NASA

Und zum Schluß etwas Entspannung mit den beeindruckenden Aufnahmen der NASA:

(Aufmerksam gemacht auf die letzten paar Videos hat mich Dropping The Science)

Am g’schenkten Gaul…

…schaugt ma ned in’s Maul. Aber die bisherigen “Geschenke” von Apple’s iTunes-Weihnachtsaktion wären auch keinen Pfifferling wert. Da lacht sich Steve im Himmel in’s Fäustchen.

  • Coldplay Live-Songs, die so schlecht abgemischt sind, dass auch das dazugehörige Video mit einem extrem schweißüberströmten Frontman sofort wieder in die Tonne wandert.
  • Die SCHLÜMPFE!?!
  • Ein e-book von den Drei Fragezeichen. Ich weiß, alle Hipster Mitte 30 kriegen eine Nostalgie-Latte durch die Stimme von Justus Jonas, aber das hier ist ja nichtmal das Audiobook. Lame.
  • Eine B-Side von Tim Bendzko die niemand braucht und das low-budget Musikvideo von seinem bekannten Hit “Nur noch kurz die Welt retten”, das nichts weiter zeigt als die Band mit ner Kamerafahrt drumrum. Boring.
  • Ein Rennspiel von Sega mit Sonic. Die Steuerung ist grauenhaft und nach 2 Minuten Spielzeit wechsle ich zurück zu “Jetpack Joyride” und das Geschenk kommt in die Tonne.
  • Ein nerviger Techno-Megamix von David Guetta. Wer’s braucht. Ich bin älter als 16, also auch ab in die Tonne damit.

Mal sehen, was uns die nächsten 6 Tage bringen…

LiebeLiebeLiebelei

Alle Firmen lieben jetzt etwas. Grausam.

McDonalds fing an: I’m loving it.

Edeka hinterher. “Wir lieben Lebensmittel.” Großartig, ihr solltet lieber euren Kassiererinnen gescheite Löhne zahlen. Und hört auf mit dem anbiedernden “Wir”. Ihr seid keine Web-2.0-Firma.

Pro7 seit einer gefühlten Ewigkeit: “We love to entertain you”, und auf Tele5 heißt es: “Steven liebt Kino”.

Und der neuste im Bunde: Bayern 3 Antenne Bayern – “Wir lieben Bayern. Wir lieben Musik.” Nein, tut ihr nicht. Ihr vergewaltigt Musik, eure “aktuellen” Hits sind seit 3 Monaten die selben totgenudelten Songs, die auf allen Pop-Radiosendern laufen.

Ich kann es nicht mehr hören :-/

Inception

Inception is a great movie.

In other news, I had this weird dream in which Mick Jagger broke into my house to reclaim a painting that I had previously stolen from him. Upon catching him in the act he asked me to do some VFX shots for the movie version of his heist which would have required a CGI replacement of his head except for his lower jaw which was to be shot in front of greenscreen.

I have difficulties piecing together the images that were mashed up by my subconciousness, but this awesome dialogue reminiscent of Clients From Hell probably played some part in it:

And if one day Mick Jagger is in a movie like this remember: you’ve read about the plot here first 🙂

Fazit

So, das Shanghai-Tagebuch wird zugeklappt. Soll ich nun also ein Fazit ziehen? Gar ein Urteil über China abgeben?

Eigentlich muss der geneigte Leser schon selbst hinfahren.  Klar ist, dass ich mit Shanghai nur einen nichtrepresentativen Teil Chinas kennengelernt habe, einen sehr westlichen. Selbst in Peking geht es – Kollegen zu Folge – bereits ganz anders zu. Und selbst Shanghai hat sich so enorm verändert in den letzten Jahren, dass einer Ex-Shanghainesin ihre Geburtsstadt fremd vorkam, als sie die Fotos in meinem Blog gesehen hat, besonders die von Pudong.

Man überprüft eine Menge Klischees und Dogmen mit denen man als Westler sein leben lang “indoktriniert” wurde. Die Chinaberichterstattung und deutschen Medien erscheint minderwertig. Zeig ein paar Bilder von der chinesischen Mauer, von einem Parteikongress und von einer bedrohlichen Militärparade, fertig ist das Urteil. Die neue rote Gefahr. Natürlich funktioniert das hier in China andersrum genauso. Auslandsnews sind ein Handshake von Obama, ein Glatteis-Unfall von Air Berlin, und etwas über den Klimagipfel, in dem bestimmt die chinesische Herangehensweise als große Lösung verkauft wurde (so wie bei uns eben immer die Welt am deutschen Vorschlag genesen soll).

Die Vorstellung, nur in einer demokratischen Gesellschaft sei Wirtschaftswachstum und Fortschritt möglich, entpuppt sich in China als falsch. Ein amerikanischer Kollege reibt sich die Augen, er fühlt sich in Shanghai freier als in L.A., wo ständig Polizei- und Militärhubschrauber über ihm kreisen. Natürlich sehe ich als westlicher Tourist nur einen Ausschnitt. Man steht auf der “guten” Seite, das eigene Haus wird nicht wegen eines Wolkenkratzers abgerissen, das eigene Geld reicht fünfmal so weit wie daheim bzw. das der meisten Chinesen in meiner Position, bei diesem Statusgewinn kann man schnell dekandent werden. Negative Seiten von denen ich nichts sehe? Bitteschön: Hier und hier.

Das schönste an ein paar Monaten in Shanghai ist wohl das Gefühl, wie es sich in Deutschland zu Wirtschaftswunderzeiten gelebt haben mag. Gestern hatte man nix, heute gibt es alles. Und man kann es sich auch zunehmend leisten. Altes wird abgerissen, Betonklötze hingestellt (und wie bei uns wir man in 20-30 Jahren vieles davon als Bausünde sehen, was heute eben noch modern ist, und froh auf das restaurierte Alte sein). Und auch Umweltbewusstsein setzt sich durch, schließlich gibt es nun eine gutsituierte Mittelschicht, die nun auch Bock auf saubere Luft und Grünflächen hat.

Aber politisch soll mein Reisebericht nicht enden. Ich schließe lieber mit ein paar Panoramafotos aus den vergangenen Monaten!